Usbekistan mit Samarkand, Buchara und Chiwa

Menschen wünschen sich das Ungewöhnliche, auch wenn sie selbst keine Abenteurer sind. Eine Rundreise durch Usbekistan ist sicher kein touristisches Massenziel und kann als außergewöhnliche Reise gelten.

Usbekistan liegt in Zentral Asien und wird von der Seidenstraße durchzogen. Städte wie Taschkent, Buchara und Buchara sind sicherlich irgendwie bekannt. Ich selbst habe Zentralasien bereits in den siebziger Jahren, als die ganze Region noch zur damaligen UDSSR also Russland gehörte, im Rahmen einer Neckermann Rundreise besucht – man lese erstaunt, wo die damals schon unterwegs waren. Es gefiel es mir bei dieser Reise schon so gut, das ich mich entschloss, die Reise noch einmal durchzuführen und dabei einige Freunde mit zu nehmen.

Vor 2 Jahren auf der ITB in Berlin lernte ich dann die Agentur SAHRO TRAVEL aus Usbekistan kennen, die einen sehr guten Eindruck bei mir hinterließ. Ich hielt für einige Zeit Kontakt mit der Agentur und stellte dabei fest, wie kundenfreundlich und vertrauensvoll sie auf alle Anfragen und Kontakte antworteten. So wählte ich SAHRO TRAVEL aus, die Usbekistan Rundreise für uns durchzuführen.

Dies ist immer ein guter Weg, direkt mit Agenturen vor Ort eine Reise zu organisieren und durchzuführen. Kennenlernen kann man ausländische Agenturen gut auf der ITB in Berlin. Bei einem Partner aus dem Zielland spart man all den Zwischenhandel, den üblicherweise in Deutschland Agenturen betreiben und dafür 20 bis 40 Prozent Aufschlag benötigen Wir zahlten für die 10 tägige Usbekistan Rundreise in 4 Sterne Hotels mit unserer Gruppe von 12 Personen jeweils ca. 750 Euro plus den Flug von und nach Taschkent ab Frankfurt für ca 650 Euro. Ein Freiplatz wurde uns als Gruppe auch noch gegeben. Dieses Geld nutzten wir dann als Taschengeld für die gesamte Gruppe. So kamen wir mit ca. 200 Euro bei den Nebenkosten aus. Vergleichbare Angebote im Markt bei führenden deutschen Reiseveranstalter liegen bei ca. 1700 €.

Im September 2018 flogen wir also mit unseren Freunden im Direktflug ab Frankfurt Richtung Taschkent.  Abends wurden wir dort von einem netten Herrn empfangen, den wir der Einfachheit wegen Bach nennen sollten. Sofort waren wir uns alle sympathisch und bald auch schon per DU. Im Hotel angekommen hatten wir noch eine lästige Pflicht zu erledigen. Wir mussten die Reise bezahlen, denn wir hatten das Geld in Cash mitgenommen. Sahro Travel hatte sich damit einverstanden erklärt, dass wir erst vor Ort zahlen müssen. Da die usbekische Währung viele Nullen enthält, hatten wir nach dem Umtausch sofort unglaublich viele Som. Som ist die einheimische Währung.  Dieses wurde von den Teilnehmern zusammengelegt, gebündelt und an Herrn Bach übergeben. Dieser steckte alles in seine große Tasche ohne groß nachzuzählen und damit war das Administrative erledigt.

Die eigentliche Rundreise begann am nächsten Morgen. Wir mussten sehr früh aufstehen, um von Taschkent mit dem Schnellzug 2 Stunden nach Samarkand zu fahren. Unser erstes Highlight Samarkand ist ein alter Handelsplatz an der Seidenstraße mit bekannten Baudenkmälern wie die Mätressen um den Registern, die Bibi Chanum Moschee und das Ulugbek Observatorium.  Die Nekropole (11. Jh, – 15. Jh.) ist die von Timur erbaute Gräberstadt im Norden Samarkands, eines der interessantesten Zeugnisse für die Vielfalt und Schönheit timuridischer Baukunst. Timur ist der Herrscher, der immer wieder in Zentralasien genannt wird und neben Dschingis Khan die größte Berühmtheit der Region darstellt.

Am nächsten Tag ging es von Samarkand durch eine Halbwüste zu einem Jurte Zeltlager. Auf dem Weg dorthin kehrten wir in einem Dorf ein zum Mittagessen ein. Gemüse Suppe und Teigtaschen waren immer die Standardgerichte, die es auch dort in guter Qualität zu verzehren gab. Als wir dann in der Wüste weiterführen, hatten natürlich einige Passagiere ein dringendes Bedürfnis und so mussten wir eine usbekische Freiluft Toilette aufsuchen. Die Damen verschwanden hinter einer kleinen Sanddüne. Die Herren blieben direkt in der Nähe beim Bus. Im Jurtelager angekommen bezogen wir die recht komfortablen Normadenzelte. Leckeres Abendessen, Lagerfeuer und Gesang – alles war so, wie man es sich in 1001 Nacht vorstellt. Travel-all-stars wurde hier wieder einmal Wirklichkeit.

Am nächsten Morgen ging es direkt mit einem Kamel Ausritt weiter. Kurz neben dem Jurte Lager befand sich der Aidarkulsee, an dem wir mutterseelenallein ein erfrischendes Bad nehmen konnten. Auf einer kleinen Anhöhe oberhalb des Sees wurde ein improvisierter Lunch serviert,

Weiter ging die Fahrt noch an diesem Tag Richtung Buchara, einen weiteren Höhepunkt der Reise. Wir wohnten direkt in der Altstadt. Die Besichtigung der Kalan Moschee,  der Miri Arab Medrese, des Kalan Minaretts und

vieles mehr stand auf dem Programm. Gegenüber unserem Hotel war eine große Halle mit den berühmten Buchara Teppichen. Wir aßen wieder Teigtaschen oder Gemüsesuppe und tranken viel Wodka, was wohl ein Relikt aus alten russischen Zeiten war. Einen ganzen Tag hatten wir Zeit zu besichtigen, bummeln und ausruhen – ganz wichtig, um auf einer Rundreise auch einmal die Atmosphäre eines Landes in Ruhe aufnehmen zu können.

Am übernächsten Morgen fuhren wir dann von Buchara über ca 400 km in Richtung Chiwa zur alten Oasenstad in Richtung Aral See, der leider fast ganz ausgetrocknet ist. Die Straße bestand aus 3 Teilen, einem sehr sehr holprigen usbekischen Teil, einem mittlerweile wieder  holprigen chinesischen Teil und einem wunderschön glatten neuen Teil aus Deutschland, der allerdings wohl auch am teuersten war.  Auf der Strecke fuhren wir an der turkmenischen Grenze vorbei und schauten von einem Aussichtspunkt dorthin hinüber.

Nach einer langen Fahrt kamen wir schließlich in Chiwa an. Die Altstadt ist noch komplett von einer hohen Stadtmauer umgeben und im Inneren fühlt man sich schnell um einige Jahrhunderte zurückversetzt. Noch am Abend gingen wir auf den großen Platz, der einer Filmkulisse glich. Und tatsächlich waren die Händler und Kamele, die wir dort zunächst sahen, auch eine Kulisse für einen weiteren Film, der hier gedreht wurde.  Aber auch ohne diese Statisten machte der Platz und die Stadt sofort einen orientalischen fast märchenhaften Eindruck. Allerdings waren wir nicht alleine dort – Menschen aus vielen Ländern drängten sich durch die Straßen und Gassen, versorgt mit Andenkenläden, Restaurants und allem, was touristisch dazu gehört. Da war es vor 40 Jahren noch deutlich ruhiger hier. Wir besichtigten beeindruckenden Palästen, Moscheen, Mausoleen und Medresen, mit deren Namen ich hier nicht langweilen möchte. Anschließend schlenderten wir alleine kreuz und quer durch Chiwa und genossen auch hier die Stunden in einer doch anderen fremden Welt.

Abends ging es dann per Flugzeug zurück zur Hauptstadt Taschkent.

Taschkent ist ein guter Abschluss einer solchen Rundreise. Die Hauptstadt von Usbekistan führt uns zurück ins 21. Jahrhundert. Breite Allee, weiße  Paläste und Gebäude, Geschäfte der bekannten Ladenketten. Aber Taschkent ist durchaus auch eine Besichtigung wert.

Im frühen Morgengrauen des nächsten Tages müssen die meisten von uns nach Hause fliegen. Wir selbst haben das Glück, noch ein paar Tage nach Almaty in Kasachstan zu reisen. Aber das ist eine andere Geschichte

Einen besonderen Dank gilt an dieser Stelle der Agentur Sahro Travel und ihrem wunderbaren herzlichen Herrn Bach, wie wir ihn der Einfachheit halber nennen sollten.

Er war für uns alle einer der besten Reiseleiter, die wir jemals hatten. Er ging auf alle Fragen ein, war immer ansprechbar und gut gelaunt. Sein Deutsch war hervorragend und sein Wissen umfangreich.

Sahro Travel hat uns insgesamt überzeugt – und wer Interesse an einer Usbekistan Reise hat, sollte sich gerne über das Angebot dieser Agentur informieren. Ich habe es hier für 2019 zum Download bereitgestellt.

In unserer Blog Reihe „Außergewöhnliche Reisen für Normalos“ berichten wir immer wieder von Reisezielen, die jedermann besuchen kann, auch wenn er kein Backpacker, Abenteurer oder Luxusreisender ist. Solltet Ihr selbst Ziele und Berichte über solche Reisen haben, würden wir gerne davon erfahren.

Euer Travisioneer  Norbert

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