Wie Du Dich beim Reisen verhalten solltest!

Im Buch Travel-your-Life, das sich mit dem Wunsch nach MEHR REISEN auseinandersetzt, werden aber auch die problematischen Seiten des Reisens und Reiseverhaltens angesprochen. Hier ein Auszug:

Tourismus spielt weltweit in Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben eine beachtenswerte Rolle. Fünf Prozent des globalen BIPs werden im Tourismus erwirtschaftet. Jeder zwölfte Einwohner in Schwellen- und Entwicklungsländern ist im Tourismus beschäftigt.

Reisewünsche werden in der Maslowschen Bedürfnispyramide zur Selbstverwirklichung gezählt. Reisen dient dem Vergnügen und Glück, der Bildung und Erkenntnisgewinnung. Durch den vergleichsweise hohen Lebensstandard in Mitteleuropa sind die Grundbedürfnisse, die Bedürfnisse nach Sicherheit und sozialen Beziehungen sowie sozialer Anerkennung bereits weitgehend gedeckt. Dadurch rückt die Selbstverwirklichung in den Fokus und nimmt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden ein. Um dieses Bedürfnis zu verwirklichen, werden u. a. Reisen unternommen.

Die negativen Einflüsse des Reisens, wie der Beitrag zum Klimawandel und die Gefährdung der Kultur des Reiselandes, dürfen darüber nicht vergessen werden. Über das Schlagwort „Nachhaltigkeit“ kann man einen guten Einstieg zu diesem Thema finden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft geprägt und beschrieb die Beschränkung des Holzschlages auf eine Menge, die nachwachsen kann. Der Begriff der Nachhaltigkeit hat seit dem 20. Jahrhundert stetig an Bedeutung gewonnen. Nachhaltigkeit ist aktuell in aller Munde.

Ein nachhaltiges Verhalten hat zum Ziel, die Handlungsoptionen zukünftiger Generationen nicht durch die Steigerung des Wohlstandes und Wohlbefindens in der Gegenwart zu gefährden. Ein nachhaltiger Tourismus zielt darauf, negative Einflüsse auf Natur und Umwelt zu minimieren bei gleichzeitiger Nutzung der im Tourismus enthaltenen Chancen für Menschen, Naturschutz und Wirtschaft. Die Nachhaltigkeit wird in drei Säulen diskutiert, die im Folgenden näher diskutiert werden.

–          Ökologische Säule

Die Wissenschaft bezeichnet die Ökologie als Wechselbeziehung zwischen Lebewesen und natürlicher Umwelt. Umweltressourcen eines Reisezieles stellen in der touristischen Entwicklung Schlüsselelemente dar. Landschaft, Topographie, Flora und Fauna sowie Naturdenkmäler und Klima sind für die Attraktivität einer Destination wesentlich. Gleichzeitig werden die natürlichen Ressourcen einer Region durch den Tourismus stark belastet. Denken wir nur an den hohen Wasserverbrauch durch Urlauber. Aber auch die globalen Eigenschaften unseres Lebensraumes werden gefährdet. So macht der Tourismus derzeit 5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen aus.

Positiv ist, dass in vielen Ländern durch den Tourismus die Sensibilität für Umweltschutz und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen erhöht und vorangetrieben wird.

–          Ökonomische Säule

Die ökonomische Säule der Nachhaltigkeit beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Effekten. Die Chancen auf eine wirtschaftliche Verbesserung durch Einnahmen aus dem Tourismus ist für viele Entwicklungsländer ein Hauptgrund, ihre Region als touristische Destination zu vermarkten. Vorteile sind die Schaffung von Arbeitsplätzen, Anschluss an internationale Entwicklungen, neue Einnahmequellen für den Staat oder Nutzbarkeit einer verbesserten Infrastruktur auch durch die einheimische Bevölkerung. Anzustreben sind die Verminderung der Armut durch neue Arbeitsplätze, stabile Beschäftigungen, angemessene Einkommensmöglichkeiten und soziale Dienste. Dabei birgt ein falsches Herangehen hohe Risiken. Der Begriff Leckage bezeichnet den Betrag der touristischen Ausgaben, der nicht als direkte Einnahmen in der Zielregion verbleibt. Bei All-inclusive-Reisen gehen bis zu 80 % der Reisekosten an Fluggesellschaften, Hotels und andere internationale Unternehmen. Lokale Firmen und Anbieter profitieren kaum von den Ausgaben der Reisenden. Ein Extrembeispiel stellen Reisen nach Thailand dar. Nach Schätzungen verlassen 70 % der Tourismusausgaben das Land, ohne dass die heimische Wirtschaft hieran partizipiert. Weitere wirtschaftliche Effekte können Preissteigerungen, Abhängigkeiten oder Kriminalität sein.

–          Sozio-kulturelle Säule

Die sozio-kulturelle Säule der Nachhaltigkeit betrifft den respektvollen Umgang mit der kulturellen Authentizität der Gastgeberländer, den Erhalt des kulturellen Erbes und der traditionellen Werte sowie den Beitrag zu interkulturellem Verständnis und Toleranz.

Der Tourismus beeinflusst den sozialen Bereich der Gastgeberländer vor allem durch die direkten und indirekten Beziehungen der Touristen zu den Einheimischen. Die Effekte sind nicht immer sofort offensichtlich, treten aber in Erscheinung, wenn der Tourismus zu Veränderungen im Wertesystem oder im Verhalten der Einwohner im Gastgeberland führt. Die Gefährdung der einheimischen Identität kann damit einhergehen. Andererseits kann der Tourismus eine unterstützende Kraft für Frieden sein, den Stolz auf kulturelle Traditionen fördern oder die Landflucht abschwächen, wenn lokale Arbeitsplätze entstehen.

Wie können wir nun am besten die negativen Seiten des Tourismus abschwächen und die Chancen, die im Reisen liegen, unterstützen? Der direkte Weg ist, auf unseren Reisen all das zu tun, was hilft – und all das zu unterlassen, was schadet. Wenn wir uns fremder Hilfe bedienen, sollten wir die Unternehmen und Personen nutzen, die ihrerseits alles tun, um einen umweltverträglichen nachhaltigen Tourismus zu organisieren und jene meiden, die aus reinem Gewinnstreben jegliches Engagement für Mensch, Natur und Kultur vermissen lassen. Unternehmen müssen sich ihrer CRS, also ihrer Corporate Social Responsibility, stellen und Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Gesellschaft und Umwelt übernehmen. Aber anfangen sollten wir bei uns selbst.  (Ende des Auszuges aus dem Buch Travel-your-Life).

 

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